Diebstahlschutz

    Gerade bei teuren eBikes tut ein wirksamer Diebstahlschutz Not, denn täglich werden in Deutschland ca. 1000 Fahrräder, darunter auch zunehmend eBikes, geklaut. Fahrraddiebstahl ist leider in Großstädten ein Massenphänomen, vor dem die Polizei längst kapituliert hat. Nur jeder zehnte Fahrraddiebstahl wird aufgeklärt. Zum Schutz gibt es Fahrradschlösser.

    Neben den klassischen Kettenglieder- und Bügelschlössern erfreuen sich Faltbügelschlösser großer Beliebtheit. Mit Textilschlössern aus mehreren Lagen unterschiedlichster High-Tech-Fasern kommen nun Systeme auf den Markt, die man nicht ohne weiteres durchtreten kann. Früher wurde empfohlen, ca. 10 % des Kaufpreises eines Fahrrades für das Fahrradschloss auszugeben – im Zeitalter der teuren eBikes ist dies jedoch eine überholte Empfehlung.

    Beim Kauf eines Fahrradschlosses geben die Sicherheitsstufen Auskunft darüber, wie sicher ein Schloss sein soll. Jeder Hersteller entwickelt hier jedoch sein eigenes System. Daher sind die Prüfergebnisse von unabhängiger, dritter Seite, wie der Stiftung Warentest, die ADFC Qualitätsauszeichung und das VdS (Vertrauen durch Sicherheit) Sicherheitszertifikat das geeignetere Auswahlkriterium.

    Die schlechte Nachricht: Ein sicheres Schloss gibt es nicht, Profis knacken sämtliche Modelle am Markt binnen drei Minuten, dabei kommen Spezialwerkzeuge wie Bolzenschneider und Akku-Flex zum Einsatz. Allerdings verlangt jedes Schloss ein anderes Vorgehen und viele Diebe sind auf ein System spezialisiert. Daher macht ein Mix aus unterschiedlichen Schlössern Sinn. Je länger der Dieb brauchen würde, um ein Fahrrad zu entwenden, desto eher wird er davon ablassen. Ein Kettengliederschloss mit Zahlenkombination und ein Faltschloss mit Schlüssel sind zum Beispiel eine gute Kombination.

    Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es jedoch auch dann nicht. Der Besitzer eines eBikes sollte also über weitere Maßnahmen nachdenken. Vor allem darüber, was passiert, wenn das eBike tatsächlich geklaut wurde. Eine Hausratversicherung, über welche Bikes genauso wie Fahrräder versichert sind, deckt oftmals nur eine zu geringe Schadenssumme ab. Es gibt spezielle Fahrradversicherungen, welche individuelle Deckungssummen in Höhe des tatsächlichen Neuanschaffungspreises anbieten.

    Als finale Maßnahme gibt es GPS-Systeme, die an unterschiedlicher Position im eBikes verbaut werden können. Im Fall eines Diebstahl registriert ein Sensor die Bewegung des eBikes und meldet den genauen Standort auf das Smartphone des Besitzers. Diese Systeme beziehen den notwendige Strom zum Teil über den Akku des eBikes und speichern ihn auf einem eigenen internen Akku ab, um auch bei Nichtgebrauch des eBikes ein Signal senden zu können. Es gibt Hersteller, die ihren eBikes ein solches GPS-System bereits ab Werk mitgeben.