Die Reichweite gibt Auskunft über die durchschnittliche Distanz, die man mit einer Akkuladung zurücklegen kann. Die Antwort auf die Frage, wie weit man mit einer Akkuladung fahren kann, ist beim eBike jedoch sehr komplex, da es von weitaus mehr Faktoren als nur der reinen Akkukapazität abhängt. Die gewählte Motorunterstützung (Eco, High usw.) steht in direkter Abhängigkeit zur Reichweite. Aber auch das Gewicht des Fahrers und die Fahrweise entscheiden darüber, wie weit man mit einer eBike-Akku-Ladung kommt. Und natürlich hat das Streckenprofil, die gefahrenen Höhenmeter und die Anzahl an Stopps und Anfahrten Einfluss darauf, welche Strecke man mit einem Akku zurücklegen kann.
Auch die Fahrwiderstände entscheiden darüber, wie weit man mit einer Akkuladung kommt. Der höchste aller Fahrwiderstände ist der Rollwiderstand. Dieser wird maßgeblich von der Flexibilität der Karkasse und der Gummimischung beeinflusst. Das Reifenprofil selbst hat weniger Einfluss auf den Rollwiderstand. Der nächst große Fahrwiderstand ist der Luftwiderstand. Ab 20-25 km/h übersteigt er den Rollwiderstand, da er im Quadrat zur Geschwindigkeit zunimmt. Will man die Reichweite erhöhen, kann eng anliegende Kleidung von Vorteil sein, vor allem in Regionen mit viel Wind. Außerdem bestimmen auch die internen Reibungswiderstände im Antriebssystem wie weit man kommt. Ein optimal gewarteter Antriebsstrang ist wichtig. Es gilt auch beim eBike der alte Fahrradspruch: »Wer gut schmiert, der gut fährt!«.
Manche Fahrer bemängeln einen drastischen Reichweitenverlust im Winter – und schieben es auf den Akku. Es ist es jedoch weniger der Leistungsabfall des Akkus, der die Reichweite reduziert, sondern die zum Teil drastische Zunahme der Fahrwiderstände durch schlechte Fahrbahnzustände, weitere Kleidung, zähere Schmierung im gesamten Antriebsstrang und auch wieder den Faktor Mensch, der bei Kälte auch weniger Leistung ins System einbringt. Dies alles egalisiert der Motor auf Kosten der Reichweite.