Sie sind die einfachste Möglichkeit, aus einem Fahrrad ein Pedelec zu machen, da quasi nur das Vorderrad ausgetauscht werden muss. Der Vorderradnabennmotor wirkt direkt auf das Vorderrad und schont daher – wie ein Hinterradnabenmotor auch – den kompletten Anstriebsstrang wie Kette, Kassette und Kettenblatt. Dadurch, dass der Vorderradnabenmotor komplett vom Antriebsstrang entkoppelt ist, gibt es keinerlei Einschränkungen für Schaltungsart oder Bremsen.
Der Frontmotor hat jedoch die typischen Schwächen eines Nabenmotors, wenn die Raddrehzahl sinkt und zusätzlich eine hohe Leistung abgerufen wird: Dann kann es bei bestimmten Motoren zu thermischer Überlastung kommen. Zusätzlich verliert der Vorderradnabenmotor beim Bergauffahren durch die Verlagerung der Radlast an Traktion. Das kann zu kritischen Fahrsituationen führen. Ein kadenzgesteuerter Vorderradnabenmotor ist ausserdem problematisch in Kurvenfahrt, da die abrupt einsetzende Motorkraft die Traktion am Vorderrad abreissen lassen kann. Dies kann in Kurven zum Sturz führen.
Auch aus Gründen der Stabilität ist eine Nachrüstung mit einem Vorderradnabenmotor kritisch zu sehen, da weder Gabelkrone, noch Steuerkopf oder Steuersatz auf Zugbelastung ausgelegt sind. Auch die Gabelenden können sich durch das Drehmoment des Motors aufbiegen. Alles in allem ist der Vorderradnabenmotor nicht mehr als zeitgemäß zu bezeichnen und wir raten deswegen von ihm ab.