Nicht jede(r) hat Normal-Maß. Da gibt es große Menschen mit einem Idealgewicht jenseits der 90 Kilo. Und natürlich die vielen, die mit überflüssigen Pfunden kämpfen. Für sie ist das eBike eine echte Wunderwaffe, um wieder in Bewegung und auf Touren zu kommen. eBIKEplus gibt Tipps und stellt 10 geeignete eBikes für schwere Menschen vor. 

Viele denken, auf einem eBike müsse man keine körperliche Leistung erbringen – und daher sei es nicht zum Trainieren oder Abnehmen geeignet.Im Gegenteil: Auf einem Pedelec trainiert der Fahrer zwar mit geringerem Puls und geringerer Anstrengung – dieser sogenannte aerobe Bereich ist jedoch perfekt, um den Stoffwechsel und damit die Fettverbrennung im Körper anzukurbeln.

Drei Ausfahrten pro Woche von jeweils 30 bis 45 Minuten Dauer sind als Trainingseinheit für den Anfang optimal. Die sanfte Kurbelbewegung schont zudem – im Gegensatz zum Joggen – Knie und andere Gelenke. Am wichtigsten: Ein eBike macht Spaß und ist damit ein perfekter Motivator. Sogar bei Schmuddelwetter wird der innere Schweinehund plötzlich ganz klein. Und ehe man es sich versieht, purzeln die Pfunde. Ohne quälende Diät – einfach, weil man endlich was tut und der Körper mehr Energie verbraucht. So wie bei Carlo Müller …

Leider ist das Angebot an Rädern für größere, kräftigere und schwerere Fahrer stark begrenzt. Einerseits ist da die Problematik des zulässigen Gesamtgewichts (Info weiter unten). Andererseits stehen im Handel als Testräder oft nur die gängigen Rahmengrößen parat. Daher kann die Suche nach einem geeigneten XXL-eBike schnell zur Odyssee werden.

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Ich glaube, viele Händler kennen die Problematik des zulässigen Gesamtgewichts gar nicht. Bei meiner Fahrradsuche 2017 hakte ich immer nach – und bekam meist ausweichende Aussagen: »Ihr Gewicht ist doch nicht hoch, das sehe ich doch. Sonst hätte ich Sie schon darauf hingewiesen.« Mein Gewicht liegt bei 115 kg – das ist nicht zu übersehen! +**+

Mein Händler meinte, dass die angegebenen Werte Mindestangaben seien – und es absolut kein Problem wäre, den Wert zu überschreiten.+**+

Ich kaufte mein eBike im familiengeführten Fachhandel hier im Taunus. Da mein »leichtes« Übergewicht wohl auffiel, kam vom Verkäufer schnell die Frage nach meinen Pfunden. Ich konnte daraufhin drei vom Systemgewicht passende eMTBs auf dem hauseigenen Parcours probefahren. Ich muss sagen: vorbildlich gelaufen!+**+

Als ich 2012 mein eBike erwarb, lag mein Gewicht bei 110 kg, verteilt auf 198 cm. Beim einzigen Händler im Umkreis gab es nicht ein Pedelec, das ohne Umbauten gepasst hätte. Der Händler sah das natürlich anders: Die »paar fehlenden Zentimeter« an Rahmenhöhe und Länge könne man doch mit ein paar Modifizierungen an Lenker und Vorbau ausgleichen. Außerdem sei das Gewicht gar nicht so relevant …+**+

Ich wurde noch NIE von einem Händler auf das Problem aufmerksam gemacht. Ab einer gewissen Körperfülle MUSS ein verantwortungsbewusster Verkäufer meines Erachtens nachhaken…+**+

Ich wollte ein Haibike kaufen. Verkäufer: »Alles kein Thema mit dem Gewicht.« Ich war 30 kg drüber! Das war mir nicht geheuer. Also habe ich nicht gekauft und so lange gesucht, bis ich mein Cannondale Moterra gefunden habe. Damit darf und kann ich mit guten Gewissens fahren.+**+

Mit meinen 130 kg bin ich im Fachhandel schwer enttäuscht worden. Eine Probefahrt war nicht möglich. Einmal nur Probesitzen, das andere Mal Proberollen im Laden. Die Auswahl war mau …+**+

Ich war bei fast allen »großen« Läden. Nirgendwo hat man mich auf mein Gewicht angesprochen. Der Verkauf war wichtiger als die Beratung. Erst im »kleinen« Fachgeschäft im Nachbarort wurde ich angesprochen. Ein bisschen direkt, aber das war gut so. Der Eigentümer meinte: »Für Sie? Nein, Ihnen verkaufe ich kein Rad.« So wurde ich erst auf das Thema Systemgewichte aufmerksam – und habe schließlich ein passendes eBike gefunden.+**+

Ich habe mich schlau gemacht und schließlich das KTM Macina Mighty 292 mit satten 174 kg zulässigem Gesamtgewicht ausgeguckt. Dem KTM-Händler musste ich – als Kunde! – das Problem auch erst mal erklären+**+

Mich hat im Beratungsgespräch NIE jemand aufs Systemgewicht hingewiesen. Trotz meines offensichtlichen »leichten« Übergewichts von knapp 40 Kilo …+**+

Ich fahre ein Haibike Hardnine 7.0 – und habe 30 kg über dem Systemgewicht. Im Laden wurde mir gesagt, dass die Dinger Sprünge usw. mitmachen – und so lange ich relativ normal fahre, schon nix passieren würde. Schau’n mer mal…+**+

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Ist es also Glücksache, ein XXL-eBike zu finden?

Wir von eBIKEplus sagen: nein! Eine Falschberatung oder gar ein Falschkauf vermeidest du, indem du unsere Tipps beachtest.

 


Worauf beim Kauf eines XXL-eBikes achten?

Grundsätzlich: Ein XXL-eBike muss passen. Klingt selbstverständlich, ist es aber oft nicht: In der Praxis wird gern mit abenteuerlichen Umbauten versucht, einen zu kleinen oder schwachen Rahmen passend zu machen. Das liegt nicht immer nur am Verkaufsinteresse des Händlers. Angesichts von knappem Angebot oder Lieferengpässen werfen auch manche Kunden alle Sicherheitsbedenken über Bord: »Wird schon gut gehen.« Das kann klappen. Aber es kann auch passieren, dass irgendwann das Vorderrad bei einer scharfen Bremsung kollabiert, die zu lange Sattelstange abknickt oder gar der Rahmen bricht.

Ein eBike wird meist intensiver genutzt als ein normales Fahrrad, durch höheres Tempo und Gewicht sind zudem einwirkende Kräfte und Verschleiß höher. Lauter Gründe, warum man keine faulen Kompromisse eingehen sollte. Aluminium – der vorherrschende Werkstoff beim eBike – kündigt sein Ermüden nicht durch Verbiegen, höhere Elastizität oder Stauchfalten an, sondern bricht einfach und unvermittelt. Unfälle und schwere Verletzungen können die Folge sein. Daher gilt es folgende Dinge zu beachten:

1. Das zulässige Gesamtgewicht kontrollieren!

Ein Pedelec unterliegt zwar nicht einer behördlichen Zulassung, aber trotzdem gibt es Zuladung und Gewichte zu beachten. Ein Pedelec wird vom Hersteller auf Betriebssicherheit geprüft. Dabei legt er ein zulässiges Gesamtgewicht (auch Systemgewicht genannt) fest. Dieses umfasst das Gewicht des kompletten eBikes (samt Akku), des Fahrers, dessen Bekleidung und Gepäck. Um die mögliche Zuladung zu ermitteln, zieht man vom zulässigen Gesamtgewicht das Gewicht des Pedelec ab. Die Differenz gibt an, wie schwer Fahrer, Bekleidung und Gepäck sein dürfen.

Eine Beispielrechnung mit 120 kg Gesamtgewicht zeigt, dass das ganz schnell knapp werden kann: 25 kg das Rad, 3 kg die getragene Kleidung, 4 Kilo der Rucksack mit Inhalt … und schon bleiben für den Fahrer nur noch 88 kg. Auch wer nur 80 kg wiegt, muss schon rechnen, ob das für eine längere Tour mit mehr Gepäck, Proviant und Zweitakku auch reicht.

Aber: Ist das Systemgewicht nicht einfach ein Pseudo-Wert, den man in der Praxis vernachlässigen kann?

Nope. Kommt es wegen Überlastung zu einem Bruch eines Bauteils und deswegen zu einem Unfall, ist der Hersteller nicht mehr in der Haftung. Der Kunde verliert bei Überschreitung des Systemgewichtes zudem die Herstellergarantie. Gerade bei Pedelecs, die öfter als konventionelle Fahrräder bewegt werden und mit denen längere Strecken mit höherem Durchschnittstempo zurückgelegt werden, lässt eine Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts die sicherheitsrelevanten Bauteile übermäßig stark verschleißen.

Daher: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser! Den Händler explizit nach dem zulässigen Gesamtgewicht fragen und sich dieses schriftlich bestätigen oder auf dem Kaufvertrag vermerken lassen.

2. Die richtige Rahmengröße wählen!

Oft sind schwere Fahrer auch kräftiger und größer. Die konventionellen Rahmengrößen enden bei L oder XL. Das entspricht üblicherweise einer Körpergröße von 195 cm. Zwar kann man mit längeren Sattelstangen und Vorbauten ein Fahrrad innerhalb eines gewissen Spielraumes an den Fahrer anpassen. Aber man kann nicht ein Rad um eine ganze Rahmengröße »größer machen«. Die Kräfte, welche auf eine überlange Sattelstange wirken, sind enorm – diese kann brechen. Ein zu langer Vorbau macht die Lenkbewegungen eines eBikes träge und indirekt – und erhöht die Gefahr, dass es unter Belastung »wegklappt«. Eine drastische Vorbauerhöhung erzwingt eine zu aufrechte Sitzposition, welche auch den Schwerpunkt ungünstig nach hinten verschiebt. Folge: Das Vorderrad wird zu stark entlastet, das gefürchtete Lenkerflattern kann auftreten.

Und: Keine dieser Maßnahmen verlängert den Radstand. Ein großer Abstand zwischen den Rädern aber ist für große Menschen enorm wichtig, wenn sie in Kurvenfahrten ihre Füße nicht ins Vorderrad bekommen wollen.

Ein gesundes Misstrauen ist daher hilfreich, wenn der Händler ein eBike, welches er auf Lager hat, mit genannten Teilen passend machen will. Aus einer Maus wird auch durch Ankleben eines Rüssels kein Elefant.

Daher: Was nicht passt, kann auch nicht passend gemacht werden! Ein professionelles Bike-Fitting hilft, die richtige Größe und Einstellung seines Bikes zu finden. Gezielt nach Herstellern von großen Rahmen fragen. Manche Hersteller bieten sogar individuelle Rahmen nach Maß an.

3. Auf die Details kommt es an!

Einige Hersteller haben die speziellen Anforderungen erkannt und Modelle für kräftige, große und schwere Fahrer im Angebot. Dazu wird den Bikes oft ein komplett neu konstruierter Rahmen spendiert, mit größeren Rohrquerschnitten, höherer Wandstärken und zusätzlichen Versteifungen.

Doch ein stärker dimensionierter Rahmen ist längst nicht alles, auf was es zu achten gilt. Die Ausstattung eines XXL eBikes macht den Unterschied. Der limitierende Faktor für die Zuladung am Fahrrad ist oft das Laufrad. Für mehr Stabilität sorgen neue Laufradformate, wie der sogenannte Boost-Standard, welcher breitere Achsen verwendet. Das Laufrad wird dadurch deutlich seitenstabiler. Bei Reifen sollten Modelle mit erhöhtem Pannenschutz und verstärkter Reifenflanke eingesetzt werden. Die Montage von Tubeless-Reifen schafft zusätzlich mehr Pannensicherheit bei gleichzeitig erhöhtem Fahrkomfort und geringerem Rollwiderstand. Weitere Details von XXL Rädern können größere Pedale und Griffe sein. Oder Sättel, die ein höheres Gewicht tragen.

Daher: Die kleinen Dinge machen den Unterschied! Schau die Ausstattungsliste eines XXL Rades genau an, bzw. frage den Händler nach den konkreten Unterschieden zum »Normalrad«.

4. Die Sicherheit steht an oberster Stelle!

Ein XXL-eBike muss nicht nur sicher gefahren, sondern auch gebremst werden. Ein höheres Gewicht bedeutet höhere kinetische Energie. Es gibt Scheibenbremsen mit 4-Kolben-Bremsanlagen, die an Bremsleistung kaum zu überbieten sind (meist sind gewaltige Bremsscheiben mit 180 mm oder 200 mm Durchmesser verbaut). Doch Vorsicht: Nicht jede Fahrradgabel ist für diese riesigen Formate seitens des Herstellers freigegeben.

Auch andere sicherheitsrelevante Bauteile wie Lenker, Vorbau und Sattelstütze unterliegen bei schweren Fahrern höheren Belastungen. Es macht Sinn, hier auf besondere Qualität zu achten. Als bisher einziger Hersteller hat Ergotec seine Bauteile deswegen mit einem »Safety Level« versehen, mit welchem der Kunde die für ihn optimalen Lenker, Vorbauten und Sattelstützen in Bezug auf sein Körpergewicht aussuchen kann. Der Händler wiederum kann sicher sein, dass er diese Teile getrost verbauen darf. Diesem Safety Level liegen Prüfverfahren zugrunde, die deutlich höheren Anforderungen genügen, als der Gesetzgeber einfordert.

Daher: Safety first! Es macht Sinn, sein eBike mit qualitativ besseren und vom Hersteller freigegebenen Bauteilen auszurüsten, wenn man sich am oberen Ende des zulässigen Gesamtgewichts bewegt.

5. Aller bequemen Dinge sind Drei!

Die drei Kontaktpunkte zum Rad: Sattel, Griffe und Pedale passen XXL-Fahrern oft nicht in der Standard-Ausführung, denn sie müssen ebenfalls einer höheren Belastung standhalten und besonderen ergonomischen Anforderungen genügen. Manche Sättel, wie z.B. von SQ-Lab und Ergon, können in unterschiedlichen Breiten geordert werden und so die höhere Druckbelastung optimal verteilen. Dazu führt der Fachhändler eine Vermessung der Sitzknochen durch und bestimmt aufgrund des Fahrprofils und des Fahrergewichtes den passenden Sattel.

Auch die Hände können mit ergonomischen Griffen effektiv entlastet werden. Es gibt nicht nur die bekannten Entlastungsflügel an den Griffen, sondern auch unterschiedlich starke Griffe für unterschiedlich große Griffweiten. Da alle Fahrradgriffe einen Innendurchmesser von 22,2 mm aufweisen, passen alle Größen auf alle Lenker. Die Firma SQ-Lab bietet Griffe in den Griffweiten »S« bis »L« an und deckt damit die Handschuhgrößen von 4,5 bis 11 ab. Und für extra große Füsse gibt es auch extra große Pedale, etwa von Acros oder Wellgo.

Daher: Nur wer bequem und schmerzfrei fährt, der fährt auch gesund und sicher! Die Ergonomie mit anderen Griffen, Sattel und Pedalen verbessern.

 


Welches XXL-eBike darf es denn nun werden?

Wir haben gezielt nach eBikes Ausschau gehalten, die in unseren Augen ein gutes XXL-eBike ausmachen. Unser erster Eindruck: Noch immer behandeln viele Hersteller das Thema stiefmütterlich: Die Zuladungen sind zu gering, die großen Rahmengrößen zu niedrig und Komponenten nicht schwerlasttauglich.

ABER: Die Auswahl und Bandbreite an XXL-eBikes wird größer. Einige Hersteller überzeugen mit konsequent durchdachten XXL-eBikes samt pfiffigen Ausstattungsdetails. Hier unsere Empfehlungs-Liste für eBikes mit mindestes 150 kg zulässigem Gesamtgewicht. Vom Enduro-eMTB über Allmountain, Hardtail und Trekking-eBike, über City-eBike, Cruiser und Kompaktrad bis hin zum Cargo-eBike – für jeden ist etwas dabei.

Hier unsere »Top-Ten« für die Radsaison 2019:

Enduro: Giant Trance E+ SX 0

Das Giant Trance e+ ist für mächtig Spaß für mächtige Jungs gebaut. Mit 156 kg zulässigem Gesamtgewicht ist es das eMTB-Fully mit der höchsten Zuladung. Sein Fahrwerk mit 150 mm Federweg an der Front und 140 mm am Heck macht es zu einem ernsthaften AllMountain-eMTB. Das Topmodell SX Pro bietet sogar 160 mm Federweg an der Front. Das sorgt für Downhill-Performance und deklariert das Trance zu einem waschechten Enduro-eMTB.

Trotzdem eignet sich das Trance auch für Touren und Uphill-Passagen. Der Yamaha-Motor schiebt gerade im unteren Drehzahlbereich kräftig nach vorne, die Maxxis Minion DHF/DHR II EXO Plus-Reifen bieten sehr viel Traktion. Eine SRAM Guide R mit 200 mm Scheiben verzögert auch höhere Fahrergewichte auf längere Abfahrten ohne Fading. Das Fahrwerk arbeitet sauber über einen breiten Einsatzbereich. Im Topmodell SX Pro kommt hinten ein Federbein mit Stahlfeder zum Einsatz. Das lässt das Heck auch unter hoher Last nicht einsacken und sorgt für ein sanftes Ansprechverhalten des Fahrwerks.

So ausgestattet bietet das Giant Trance dem eMTB-Einsteiger viel Komfort und Sicherheit, während der geübte Mountainbiker die hohen Reserven des Fahrwerks auf ruppigen Trails auskosten kann. Das Giant kann aber auch alltagstauglich: Der integrierte Akku lässt Platz für eine Trinkflasche auf dem Unterrohr. Die orange-blaue Zweifarb-Lackierung des Topmodels SX Pro signalisiert, dass hier das Topmodell steht.

Kritikpunkt gibt es keine – außer vielleicht dem Preis: Giant ruft 5.999,- EUR für das Trance E+ SX Pro auf. Daneben gibt es aber noch die günstigeren Einstiegsmodelle des Trance E+, welche bei 3.799,- EUR starten.

Allmountain: Cannondale Moterra Neo3 Black Pearl

Das Cannondale Moterra bietet 150 kg zulässiges Gesamtgewicht in einem moderaten E-Trailbikes mit 27,5″-Laufrädern und 140 mm Federweg vorne und 130 mm Federweg hinten. Diese AllMountains genannte Kategorie von eMTBs erfreut sich immer größerer Beliebtheit, weil sich das größte Spektrum abdeckt: vom Einsteiger bis zu Fortgeschrittenen, von gemütlicher Tour bis ruppigem Traileinsatz.

Das Cannondale Moterra ist ein typischer Vertreter der AllMountain-eMTBs – mit einer untypisch hohen Zuladung. Untypisch ist auch sein Design. Egal, ob man es dafür liebt oder hasst: das Cannondale Moterra Neo hebt sich optisch von der breiten Masse der eMTBs ab. Das Rahmenlayout mit gedrehter Motoraufnahme lässt den Schwerpunkt tief wandern und ermöglicht kurze Kettenstreben. Alles Maßnahmen, welche Agilität in Kurven versprechen. In Kombination mit einem ausrechend langen Radstand soll das für Stabilität im schnellen Downhill und Kletterfähigkeit im Uphill sorgen.

A propos Uphill: die kurzen Kurbel mit nur 160 mm Länge erhöhen die Bodenfreiheit in technischen Bergauf-Passagen. Der Bosch Performance Line CX unterstützt dabei gewohnt kraftvoll und souverän. Er geht dank des »E-MTB« Modus gut dosierbar ans Werk und regelt die Unterstützungsleistung des Motors abhängig von der Tretkraft des Fahrers. Die Motorcharakteristik ist dabei ab Werk schon angepasst auf die kurze Tretkurbeln. Das ergibt ein intuitives Fahrgefühl mit viel Traktion und stets der passenden Motorunterstützung. Praktisches Detail: für den Anschluss einer Lichtanlage sind bereits Kabel im Rahmen verlegt. Das Topmodell Moterra Neo1 trägt daran bereits ab Werk eine Supernova M99 – die Referenz unter den zugelassenen Frontlichtern.

Einziger Kritikpunkt: die Shimano Deore BR-M6000 bietet ziemlich viel Bremse fürs Geld – für ein XXL-taugliches eMTB könnte die Bremsleistung jedoch besser sein. Preise starten bei 4.199,- EUR

Hardtail: KTM Macina Mighty 291

Das KTM Macina Mighty ist ein eMTB Hardtail, welches als einziges ein zulässiges Gesamtgewicht von 173 kg aufweist. Das macht unerreichte 150 kg Zuladung! Ein mächtiger Rahmen mit verstärkten Schweißnähten und die hohe Qualität der verbauten Komponenten machen dieses KTM so stabil.

Durch ergonomisch optimierte Komponenten von Ergotec wird es auch auf langen Radtouren zum treuen Begleiter und ein breiter Sattel von Selle Royale sorgt für Komfort. Die Sitzposition auf dem Macina Mighty ist durch das tiefe Tretlager entspannter als auf anderen eMTBs, was gleichermaßen für einen niedrigen Schwerpunkt und einem gute Handling führt – aber auch etwas mehr Platz für die Wampe lässt 😉

Die besonders robuste Suntour AION 35 RLR Luftfedergabel mit ihren 35 mm starken Standrohren und 100 mm Federweg sowie die sehr kraftvoll zupackende Shimano Zee 4-Kolben Bremsanlage mit üppigen Bremsscheiben in den Dimensionen 203 mm vorne und 180 mm hinten sind optimal geeignet, um mit einem höheren Systemgewicht sicher klarzukommen. Die 29″ Heavy Duty Laufräder mit besonders breiten Achsen im sogenannten Boost-Standard sorgen für gute Abrolleigenschaften bei gleichzeitig verbesserter Seitensteifigkeit. Für einen guten Kompromiss aus Traktion und geringem Rollwiderstand sorgen breite Schwalbe Smart Sam.

Zusammen mit dem kraftvollen Bosch Performance CX Motor sorgt das auch bei XXL-Fahrern für Fahrspaß. Doch XXL heisst bei KTM nicht nur eine erhöhte Zuladung: für besonders große Fahrer über 195 cm hat KTM bei dem Macina Mighty auch einen 22,5″ Rahmen im Angebot. Mit KTM-eigenen Details wie dem Light-Fender-Carrier und dem Light-Link können Schutzbleche und Lichtanlage sehr einfach nachgerüstet werden. Sämtliche Befestigungspunkte und auch schon die Verkabelung ist ab Werk installiert. Das macht dieses eMTB im Handumdrehen alltagstauglich.

Unser Wunsch: Eine absenkbare Sattelstütze würde die Sicherheit im Gelände noch erhöhen. Der Preis für das KTM Macina Mighty 291 beträgt 3.699,- EUR

Kompaktrad: iSY DrivE XXL

Kompakt goes XXL! Den Kompaktrad-Klassiker i:SY gibt es nun auch für große und schwergewichtige Fahrer. Das i:SY DrivE XXL macht da weiter, wo beim Standardmodell Schluss ist: ab 185 cm Körpergröße bzw. ab 115 kg Körpergewicht.

Realisiert wurde das mit einem größeren und stabileren Rahmen mit deutlich verlängertem Sitz- und Oberrohr sowie größeren Rohrquerschnitten. So trägt das iSY DrivE XXL Fahrer bis 210 cm Körpergröße und 140 kg Gewicht. Das Konzept des i:SY bleibt trotz gewachsener Zuladung weiterhin auf Vielseitigkeit und breite Einsatzfähigkeit ausgerichtet.

Als Kompaktrad glänzt das i:SY dank kleiner Laufräder mit geringen Abmessungen. Der Lenker ist dank Speedlifter um ganze 21 Zentimeter absenkbar und um 90 Grad drehbar, die Faltpedale sind schnell anklappbar. Die XXL-Version büßt leider ein wenig der geringen Packmaße eines normalen i:SY ein. Trotzdem: die Summe der Details macht es zu einem praktischen Cityflitzer: die 20″-Laufräder sorgen für flotte Beschleunigung und agiles Handling. Gleichzeitig bieten kleine Räder eine unerreicht hohe Steifigkeit. Der lange Radstand des i:SY sorgt für Fahrstabilität. Und die breiten Ballonreifen sowie der tiefe Schwerpunkt machen das i:SY besonders »easy to handle«.

Das kleine XXL-eBike fährt in der Summe seiner Eigenschaften so manchem großen eBike auf und davon. Das eigenständige Design und die hohe Funktionalität sind mehrfach preisgekrönt. Das beschert dem i:SY inzwischen Kultstatus und eine treue Fangemeinde. Einziges Manko: in der XXL Variante gibt es das i:SY nicht mit einer günstigen, abgespeckten Ausstattung.

Die Preise für das i:SY DrivE XXL starten bei 3.799,- EUR. Außergewöhnlich: das i:SY DrivE XXL ist sogar als S-Pedelec für 5.399,- EUR verfügbar! Das einzige S-Pedelec extra für XXL Fahrer.

Mehr zum i:SY-Konzept auch in unserem großen Special.

City-eBike: Victoria eUrban 11.9

Klassischer Urban-Style trifft Moderne: Das Victoria eUrban hinterlässt mit seiner wuchtigen Optik schon mal einen massiven Eindruck. Sein Design hält, was es verspricht: ganze 170 kg zulässiges Gesamtgewicht darf das mattschwarze City-Bike tragen.

Das wird durch überdimensionierte Rohrquerschnitte am Rahmen, breiten Ballonreifen auf verstärkten Felgen und einer Starrgabel statt Federgabel erreicht. Trotzdem muss der Fahrer nicht auf Komfort verzichten: voluminöse Ballonreifen lassen ihn entspannt über Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster hinwegrollen. Leider schrauben diese Maßnahmen auch das Gesamtgewicht des Victoria eUrban in die Höhe: mit über 27 kg ist es selbst kein Leichtgewicht.

Damit man trotzdem flott vom Fleck kommt, spendiert Victoria seinem eUrban den Bosch Performance Line CX Antrieb. Mit soviel Power kann man dann auch problemlos im hügeligen Terrain unterwegs sein. Im starken Gegensatz zu seiner Optik stehen die Fahreigenschaften des Victoria eUrban: es fährt sich handlich und leichtfüßig.

Sinnvolle Komponenten wie die stufenlose Enviolo Schaltungsnabe (früher: NuVinci Nabe), ein wartungsarmer Gates Zahnriemenantrieb sowie STVZO konforme Lichtanlage und alltagstaugliche Schutzbleche und Gepäckträger mit hoher Zuladung machen das Victoria eUrban fit für die tägliche Fahrt ins Büro oder zum Einkaufen.

Bis auf das hohen Eigengewicht gibt es nichts zu bemängeln. Der Preis für das eUrban 11.9 mit Enviolo und Gates beträgt 3.499,- EUR.

City-eBike: Riese & Müller Nevo GH Vario

Ein Tiefeinsteiger? Das hört sich im ersten Moment etwas altbacken an. Doch beim Nevo ist genau das Gegenteil der Fall. Sein Design ist modern, sportlich und eigenständig.

Doch das Nevo kann mehr, als nur gut aussehen. Es sorgt für Gleichberechtigung! Früher wurden Tiefeinsteiger in allererster Linie für Frauen mit Röcken oder Kleidern gebaut. Mit der Konsequenz, dass Männer mit ihren längeren Oberkörpern und Armen auf diesen Räder nur mit Hilfe von fragwürdigen Umbauten an Lenker und Vorbau Platz fanden.

Das Nevo ist jedoch ein Tiefeinsteiger, welcher dank seiner Unisex-Rahmengeometrie auch Männern das bequemen Fahrgefühl eines solchen Bikes ermöglicht. Wer Probleme mit den Knien hat – und das sind einige XXL Fahrer – der weiß den tiefen Durchstieg des Nevo zu schätzen. Apropos XXL Fahrer: das Nevo GH Vario besitzt ein zulässiges Gesamtgewicht von 160 kg. Die Sitzposition ist aufrecht und dank ergonomischer Bauteile von Ergon und Humpert auch auf längeren Strecken bequem.

Die stufenlose Enviolo-Schaltungsnabe (früher: NuVinci) sorgt für eine stets gleichbleibende Tretfrequenz – egal ob man gerade beschleunigt oder bergab fährt. Der Gates-Riemenantrieb sorgt für Wartungsarmut.

Kleines Manko: Dieses eBike zu heben oder zu tragen, ist nicht eben »leicht«: das Gewicht liegt bei über 28 kg und das glatte Design lässt keine Griffmöglichkeit zu. Die hohe Qualität hat zudem ihren Preis: das Nevo GH Nevo kostet ab 4.399,- EUR.

Cruiser: Youmo One C

Das Youmo ist ein Rebell. Es gibt Räder, die wollen schnell sein, manche wollen extremes Gelände bezwingen und andere wiederum viele Lasten tragen. Und dann gibt es Räder wie das Youmo. Das will vor allem eins: lässig sein.

Damit man auch als XXL-eBiker maximal entspannt mit dem YouMo cruisen kann, besitzt es ein zulässiges Gesamtgewicht von 175 kg. Und eine besondere Rahmengeometrie: Der Sattel des YouMo ist weit hinten platziert, das Tretlager jedoch relativ weit vorne. Das sorgt nicht nur für ein bequemes Fahrgefühl, sondern bietet in der Stadt einen riesengroßen Vorteil: beim Anhalten kann man beide Füße bequem auf dem Boden abstellen – ohne aus dem Sattel absitzen zu müssen.

Die eigenständige Rahmengeometrie des Youmo sorgt nicht nur für aufrechte Sitzhaltung, sondern auch für verdrehte Köpfe: Wo immer man ihm auftaucht, zieht man die Blicke auf sich. Das Design des Youmo polarisiert. Zur technischen Ausstattung gibt es hingegen ein einstimmiges Urteil: der GoSwiss-Drive ist ein für die Stadt hervorragender Antrieb, der lautlos und kraftvoll zur Sache geht.

Der Rest der Ausstattung ist ebenso solide, wie die Anmutung des Youmo. Solide ist aber auch das Gewicht: satte 30 kg wollen ungern täglich die Treppe hinauf- oder hinabgetragen werden. Das Youmo parkiert lieber lässig vor der Tür. Lässig ist auch die brandneue Damenvariante des Youmo.

Preise für den Schweizer Way of Drive starten beim One C genannten Modell mit 3.150 Euro.

Cargo-eBike: Tern GSD

Das Tern ist ein wahres Wunder-eBike: Morgens huscht es in der Rush-Hour am Stau vorbei und fährt im Aufzug bis an den Schreibtisch im Büro, am Nachmittag transportiert es zwei Kinder und noch den kompletten Wocheneinkauf nach Hause.

Und am Wochenende geht es mit 6 prall gefüllten Ortlieb-Reisetaschen, Zelt, Schlafsack, Kühlbox und Dual-Akku bis zu 250 km am Stück auf Camping-Tour. Das GSD hat eine Zuladung von 180 kg (bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 208 kg) – und ist dabei gerade mal 180 cm lang. Damit ist das Tern kürzer als ein normales 28″-Pedelec. Seine Falt-Technologie lässt es in nur 10 Sekunden auf ein Drittel des Ausgangsvolumens zusammenschrumpfen.

Das bedeutet: das Utility Bike passt hochkant (!) in jede Stadtwohnung und verschwindet im Heck eines jeden Kombis. Wenn man seine 28 kg Gewicht stemmen kann. Was zwar für ein Cargobike mit dieser Traglast tatsächlich ein Klacks ist, nicht jedoch für manche Bandscheibe. Das Tern ist einstellbar für Fahrergrößen von 150 cm bis 195 cm – also sprichwörtlich ein eBike für die ganze Familie. Oder ein Geschäfts-eBike für die gesamte Büro-Belegschaft. Das Tern setzt auf eine zuverlässige Mountainbike-Ausstattung: Vier-Kolben-Scheibenbremsen von Magura, spezielle 2,4″ breite Super Moto-X-Reifen von Schwalbe, Boost Thru-Axle-Naben und 36 Millimeter breite, doppelt geöste Felgen bilden ein solides Gerüst.

Das »Schweizer Messer« unter den eBikes kostet ab 3.999 Euro.

Trekking-eBike: SIMPLON Kagu

Leichter geht nicht! Das Simplon Kagu mit seinem Ballon-Reifen-Konzept steht seit Jahren für Zuverlässigkeit und Fahrvergnügen.

Das Trekkingrad aus der österreichischen Manufaktur überzeugt mit geräuscharmem Active-Line-Plus-Motor und gefälligem Design, dank formschön verbautem Akku sowie innenverlegten Zügen. Mit optionalem zweiten Gepäckträgerakku ist es der perfekte Begleiter für Trekkingtouren bis 200 km Länge. In Rahmengrößen 61 passt es auch sehr großen Fahrern.

Ein Detail am Kagu kannte man bislang von Mountainbikes: eine absenkbare Sattelstütze. Mit ihr kann man beim Anhalten beide Beine sicher am Boden absetzen, ohne aus dem Sattel zu steigen. Der Zehenspitzen-Ballett-Tanz vor roten Ampeln gehört damit der Vergangenheit an. Sehr praktisch bei Touren mit schwerem Gepäck!

Das Simplon Kagu hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 160 kg. Wir denken: Der optional erhältliche Schwerlast-Gepäckträger sollte bei diesem Rad zur Serienausstattung gehören. Der Manufakturgedanke bei Simplon bietet vielfältige Möglichkeiten, das Kagu individuell zu konfigurieren und seinen Bedürfnissen anzupassen. Als Basis stehe drei Rahmenformen zur Auswahl: Herren, Damen oder Unisex-Tiefeinsteiger

Die Preise für das High-Tech-eBike starten jeweils bei 3.699 Euro.

Trekking-eBike: UTOPIA London
eBIKEPlus

Das Utopia London ist das Pedelec mit der höchsten Zuladung und der längsten Bauzeit: Seit über 30 Jahren wird das Model »London« als klassisches Stahlrad gefertigt. Und seit 10 Jahren auch als Pedelec.

Das Utopia London besitzt einen Frontnabenmotor. Wie beim VW Käfer scheint die Motorposition mittlerweile zwar etwas antiquiert – aber es ist bewährt und wartungsarm. Und wie der Käfer besitzt das London eine unverwechselbare Optik – dank seines Gitterrahmens aus Chrom-Molybdän-Stahl. Dieser erlaubt eine Zuladung von 170 Kilogramm. Und macht das Fahren auf dem Utopia auch komfortabel, denn Stahl hat eine höhere Elastizität als Alu.

Das London bietet dem Fahrer eine angenehme Sitzposition. Selbst für sehr große Fahrer: das Utopia London gibt es bis Rahmengröße 73 für Fahrer bis 220 cm Körpergröße. In den 30 Jahren Bauzeit des Rahmens ist die Entwicklung nicht stehen geblieben – das London kann mit modernsten Schaltungen und Bremsen konfiguriert werden. Nur die Fahreigenschaften sind aufgrund seines Motorkonzeptes im Vorderrad nicht immer frei von Kritik. Beim Herausbeschleunigen aus rutschigen Kurven sollte man Vorsicht walten lassen. Wenn man das beherzigt, erhält man ein eBike mit großer Zuladung, sehr großen Rahmenhöhen und noch größerer Bandbreite – vom kräftigen Genussradler, bis hin zu eBike-Pendler und Radreisenden.

Das Utopia London ist im Gegensatz zum VW Käfer im digitalen Zeitalter angekommen: Ein Bluetooth-Display verbindet sich per App mit dem Smartphone und bietet verschiedene Fahrprogramme oder eine technische Fehlerdiagnose. Die Daten lassen sich im Pannenfall per SOS-Taste direkt an den Hersteller senden. Damit es auch beim London heißt: Er läuft und läuft und läuft.

Der Preis für so viel langlebigkeit startet bei 2.699 Euro. Dann kommt das Utopia allerdings ohne Akkus. Mit Doppelakku kann der Preis die 4500 Euro überspringen.

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